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Freitag, 16. Juni 2006


Wo bin ich? Wer bin ich? Und wie komme ich in mein Bett? Essenzielle Fragen, wenn man nicht mehr weiß, was denn so alles passiert ist in den letzten 12 Stunden. Christian liegt neben mir, ok. Wir stehen auf, es ist Mittag, die Reinigungskräfte des Hotels wollen schon das Zimmer säubern. Nur widerwillig erheben wir uns aus dem Bett. Wir packen unsere Sachen zusammen und gehen in das Restaurant frühstücken (wir bekommen auch noch was!). Der Page ist in der Zwischenzeit so nett und bringt unsere Sachen in die Lobby.

Nach dem Verladen fahren wir aus der Stadt Richtung Varna. Links und rechts der Straße prägen Baustellen das Bild der Landschaft. Es wird ein Hotel neben dem anderen gebaut, Aquaparks und Vergnügungszentren für anspruchslose Touristen. Bei einer Kaffeepause sind sich Christian und ich einig, es war die letzte Möglichkeit noch etwas vom ursprünlichen Flair des Landes kennenzulernen. Ab jetzt ist Bulgarien, die Schwarzmeerküste, für den Massentourismus offen.

Auf der ca. 170 km langen Strecke von Burgas nach Varna gibt es wenig Schlaglöcher, sie Straße ist nahezu perfekt. Meine Kette klackert auch immer noch, ein eindeutiges Zeichen, dass sie noch da ist. Wir kommen nach Varna und sind von der Stadt ein wenig enttäuscht. Aus Erzählungen von Sascha und Rene hab ich sie mir ganz anders vorgestellt. Wir fahren weiter Richtung Golden Sands, dem Goldstrand, der angeblich der Schönste Strand am Schwarzen Meer sein soll. Wir quartieren uns in einer Touristenhochburg ein, das Hotel gehört dem Reiseveranstalter TUI und bietet alles inklusive.

Es ist das teuerste Hotel der ganzen Reise und vermutlich gerade deshalb leider auch das schlechteste. Das Essen ist ungeniesbar, du bekommst einen Tisch zugewiesen, kannst dir nicht mal aussuchen wo du sitzt und dann zum Abschluss noch die grandiose Bar. Auf der Karte steht ein Caipirinha, nach dem alles inklusive ist, denken wir uns kann nix verhaut sein. Ich geh zu dem netten Herrn hinter der Bar und bestelle zwei brasilianische Wunderdinger. Ein freundliches "Kommt sofort!" dringt an mein Ohr und ungefähr 2 Sekunden später glaub ich, ich bin im falschen Film. Er nimmt zwei Plastikbecher, geht zu einem Automaten, lässt fertig gemixtes Zuckerwasser mit ohne Alkohol in die Becher fließen und serviert sie mit einem süffisanten Grinsen. Ok, ganz ruhig bleiben. Ich bestelle auf den Schock hinauf noch zwei Bier. Wenigstens vom Fass.

Wir kosten die Gesöffe und stellen fest, dass ist das beschissenste Hotel, dass uns jemals untergekommen ist. Auf den Schock hinauf gehen wir in ein paar Bars und kommen erst in den Morgenstunden heim. Mal abgesehen von der netten Abendgestaltung, war der restliche Tag irgendwie mies. Anbei die wenigen Fotos des heutigen Tages.





 

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